Osteopathie und Wechseljahre

05.07.22
Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind typische Anzeichen der Wechseljahre. Sie dauern häufig einige Minuten an. Foto: fizkes / Shutterstock

Lebt wohl, Periodenschmerzen. Tschüss, zyklusabhängige Migräne! Und auf nimmer Wiedersehen Schwangerschaftsverhütung! Hört sich gar nicht schlecht an, oder? Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess, der das Ende der fruchtbaren Phase einer Frau markiert. Dieser neue Lebensabschnitt bringt vor allem eines: Veränderung. Aber die muss nicht negativ sein – auch wenn vielen Menschen bei dem Stichwort „Wechseljahre“ sofort Hitzewallungen oder Schweißausbrüche einfallen. Denn es ist auch eine Zeit der Möglichkeiten. Frauen berichten etwa davon, dass sie in den Wechseljahren ein ganz neues Selbstbewusstsein entwickelt haben, sie sich selbst besser akzeptieren können und persönliche Bedürfnisse mehr in den Vordergrund rücken.

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein normaler Vorgang, den jede Frau früher oder später durchlebt. Die Symptome entstehen, weil die Eierstöcke weniger Hormone produzieren, wodurch der Östrogen- sowie Progesteronspiegel sinken. Das macht sich durch körperliche Auswirkungen wie Hitzewallungen bemerkbar. Mit Hilfe der Osteopathie können die Beschwerden sanft und natürlich gelindert werden – ganz ohne den Einsatz von Hormonersatztherapien.

Mit der Osteopathie kann Beschwerden der Wechseljahre entgegengewirkt werden, ohne auf Hormonersatztherapien zurückgreifen zu müssen. Foto: BVO

Wie unterstützt die Osteopathie in den Wechseljahren?

Jede Frau, die unter den Begleitsymptomen der Wechseljahre leidet, kann von einer osteopathischen Behandlung profitieren – unabhängig vom Schweregrad ihrer Beschwerden. Es handelt sich um eine schonende Heilmethode, die ohne den Einsatz von Hormonen wirkt und lediglich mit den Händen des Therapeuten durchgeführt wird.

Bei der Behandlung ist der komplette Körper relevant: „Immer wieder zeigt sich mir, wie komplex und anfällig – gerade bei Frauen – unser System in hormonellen Umstellungszeiten reagiert. Deshalb ist eine sehr ganzheitliche Behandlung die erfolgreichste Strategie“, weiß Susanne Dreyer, Leiterin einer Praxis für Osteopathie. Indem bei der osteopathischen Behandlung Bindegewebe, Muskeln und Faszien aber auch Lymphgefäße, Organe und Hormondrüsen stimuliert werden, kann der Organismus wieder in Einklang kommen, Blockaden werden gelöst und Spannungen reduziert. Das hilft, die Beschwerden zu lindern.

Mit Sport, Ernährung und Lifestyle gegen die Beschwerden

Genauso vielseitig wie die betroffenen Frauen, sind auch deren Symptome. Laut dem Infozentrum für Prävention und Früherkennung werden zwei Drittel der Frauen nur geringfügig von den Beschwerden in den Wechseljahren beeinflusst, während ein weiteres Drittel starke Belastungen wahrnimmt. Wie den Beschwerden begegnet wird, muss entsprechend an die jeweilige Frau angepasst werden.

„Das Thema ist riesig und sehr umfassend, deshalb ist auch die Behandlung sehr individuell“, so BVO-Mitglied Susanne Dreyer. Neben der Osteopathie setzt sie deshalb auf weitere Säulen in der Behandlung:

  • Work-Life-Balance regulieren
  • Ernährung anpassen
  • individuelles Sport- und Entspannungsprogramm
  • Nährstoffdefizite auffüllen
  • Darm Reset
  • mit Kräutertherapie individuell unterstützen

Durch diesen umfassenden Ansatz, der alle Körperregionen sowie die äußeren Einflussfaktoren anspricht, wird der Körper ausgeglichener, die Balance wiederhergestellt und die Symptome gelindert.

Neben der Osteopathie kann auch Sport einen wichtigen Beitrag leisten, die Beschwerden der Wechseljahre positiv zu beeinflussen. Foto: Jacek Chabraszewski – stock.adobe.com

Symptome selbstständig lindern

Expertin Dreyer rät Patienten auch zur Eigeninitiative, insbesondere bei den Themen Ernährung und Bewegung: „Wir als Osteopathen und Naturheilkundler können nur unterstützen und den richtigen Weg zeigen.“ Was Frau selbst tun kann, um mögliche Beschwerden zu lindern:

  • Körperliche Aktivitäten: Körperliche Betätigung kann helfen die Wechseljahr-Symptome zu lindern, indem so Stresswerte, Angst und depressive Verstimmungen gelindert sowie die Vitalität gesteigert werden. Besonders hochintensive Trainingssequenzen helfen bei unerwünschten Gewichtsveränderungen und Hormon-Schwankungen.
  • Ernährung umstellen: Eine proteinreiche, ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen wirkt verschiedenen Folgeerkrankungen der Wechseljahre, etwa dem Abbau der Muskulatur, Bluthochdruck und dem metabolischem Syndrom entgegen. Ballaststoffreiche Lebensmittel in Form von Gemüse, Kräutern und verschiedenen Saaten unterstützen ganz besonders eine gesunde Darmfunktion und damit das Immunsystem.
  • Mehr Ruhe im Alltag: Vielen Frauen hilft es, entspannende Übungen in den Alltag einzubauen, um Stress zu lindern und das Körpergefühl zu verbessern. Atemtraining, Meditation, Entspannungstechniken oder Yoga können helfen, den nötigen Ausgleich zu schaffen. Auch ausreichender Schlaf ist hilfreich.
  • Akute Symptome lindern: Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren. Mit einigen Tricks kann ihnen begegnet werden: Kaltes Wasser auf den Unterarmen kühlt beispielsweise bei einem akuten Schub. Auch entsprechende Kleidung hilft – tragen Sie zwei dünne Kleidungsstücke übereinander, damit Sie, wenn notwendig, eines ausziehen können und wählen Sie Stoffe aus Naturfasern. Diese begünstigen Schwitzen weniger stark als etwa Textilien aus Mischgewebe.
Die Menopause tritt während der Wechseljahre auf und bezeichnet die allerletzte Monatsblutung. Foto: AlesiaKan / Shutterstock

Was sind typische Beschwerden in den Wechseljahren?

Der Deutsche Menopause Gesellschaft e.V. geht davon aus, dass acht von zehn Frauen während der Wechseljahre mit Beschwerden zu kämpfen haben. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Schlafstörung 
  • Blasenschwäche
  • Depressionen
  • Stimmungsschwankungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Kopfschmerzen
  • Verlust der Libido
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Gesteigertes Osteoporoserisiko

Im Verlauf der Wechseljahre bleibt die Monatsblutung außerdem zunehmend aus, bis sie schließlich verschwindet. Die allerletzte Monatsblutung wird als Menopause bezeichnet. Während oder nach den Wechseljahren stellen Frauen häufig zusätzlich Veränderungen der Haut, des Gewichts, der Haare oder der Schleimhäute fest.

Leiden Sie unter Beschwerden während der Wechseljahre, kann eine osteopathische Behandlung hilfreich sein. Unsere Osteopathen-Suche hilft Ihnen, die richtige Osteopathin bzw. den richtigen Osteopathen in Ihrer Nähe zu finden.

Quellen:

https://osteopathie-praxis-potsdam.de/leistungen/osteopathie-in-den-wechseljahren/

https://www.gesundheit-aktuell.de/artikel/osteopathie-und-wechseljahre.html

https://www.nature-practice.de/beschwerdebilder/frauenheilkunde-berlin/wechseljahre/

https://www.osteopathie-albrecht.de/naturheilkunde

https://www.nature-practice.de/beschwerdebilder/frauenheilkunde-berlin/wechseljahre/

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Wechseljahre-Beschwerden-durch-Ernaehrung-lindern

https://www.osteopathie-liem.de/blog/wechseljahre/

https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden-selbst-lindern.html



Interessantes über den/die Autoren


Anja Reinhardt

Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.

Für den BVO-Blog „Osteopathie Magazin“ schreibt Anja Reinhardt schon seit 2018.

 

Kontakt:
presse@bv-osteopathie.de

Susanne Dreyer

Seit rund 25 Jahren ist Susanne Dreyer Physiotherapeutin in eigener Praxis. Zusätzlich ist sie Heilpraktikerin und hat eine Ausbildung in Osteopathie und Kinderosteopathie abgeschlossen. Ihr beruflicher Schwerpunkt liegt in den Fachbereichen Gynäkologie, Pädiatrie und Kinderwunsch. Susanne Dreyer hat dazu Fortbildungen u.a. als ADHS/ADS-Coach, Hormonausbildung sowie einen Womens Health Course am Molinari Institut absolviert.

 

Kontakt:

susanne@dreyer-herxheim.de

www.osteo-dreyer.de