Die Verbindung von Osteopathie und Laufsport
19.02.24Eine neue Perspektive für das Lauf-Training eröffnet die Osteopathie, denn im Laufsport profitieren von der ganzheitlichen Behandlungsmethode sowohl Profis als auch Hobbyathleten. Die Osteopathie fundiert auf einem ganzheitlichen Ansatz und fokussiert sich nicht nur auf Beschwerden, sondern unterstützt mit ihren Techniken auch die Feinabstimmung von Körperhaltung, Bewegungsabläufen und Beweglichkeit. BVO-Mitglied Maik Läpple erläutert, wie die Osteopathie sowohl akute Beschwerden behandelt als auch präventiv eingesetzt werden kann, um Verletzungen vorzubeugen.
Welchen Ansatz verfolgt die Osteopathie?
Die Osteopathie fokussiert sich auf den gesamten Patienten und sucht nach Veränderungen in allen Arten von Gewebestrukturen. Durch manuelles Aktivieren, Bewegen und zueinander Führen sämtlicher Systeme des Körpers (Faszien, Skelett, Muskeln, Organe, Nervensystem, Blutkreislauf, Stoffwechsel) werden vorhandene Einschränkungen ursächlich und umfassend beseitigt. So definiert der Bundesverband Osteopathie e.V. – BVO die Osteopathie. „Kurzum: In der Osteopathie gehen wir davon aus, dass alle Strukturen des Körpers miteinander verbunden sind und dass Störungen in einem Bereich Auswirkungen auf andere Bereiche haben können“, erklärt BVO-Experte Maik Läpple, der seine Osteopathie-Ausbildung 2014 abgeschlossen hat.
Osteopathie im Kontext des Laufsports
Laufen ist eine repetitive Bewegung, die den gesamten Bewegungsapparat belastet. Bei unzureichender Vorbereitung oder Fehlhaltung kann es daher zu Verletzungen kommen. Die Osteopathie kann dazu beitragen, Verletzungen vorzubeugen und die Leistungsfähigkeit zu steigern, insbesondere durch die Behandlung des Neurovaskulären Systems.
Was ist das Neurovaskuläre System?
Dieses System besteht aus dem Nerven- und begleitendem Gefäßsystem. Ersteres ist für die Kommunikation und Steuerung des Körpers, insbesondere der Muskulatur, verantwortlich, während das Gefäßsystem den Transport von Blut und Sauerstoff übernimmt. Störungen in diesem Bereich können zu verschiedenen Problemen führen.
Behandlung mit osteopathischen Techniken
Die Osteopathie kann die Beweglichkeit des Körpers verbessern und Dysfunktionen beheben, die zu Verletzungen führen können. „Dazu zählen beispielsweise eine verspannte oder verhärtete Muskulatur. Aber auch verklebte Faszien. Ebenso tragen Fehlstellungen von Knochen und Gelenken zu solchen Dysfunktionen bei“, weiß der Physiotherapeut und Heilpraktiker. „Wir Therapeuten beseitigen diese Störungen. So verteilt sich die Belastung des Körpers während des Sports, insbesondere beim Laufen, gleichmäßiger und das Risiko von Verletzungen sinkt.“
Darüber hinaus kann die Osteopathie dabei unterstützen, die Haltung und das Gleichgewicht zu verbessern, was ebenfalls dazu beiträgt, Verletzungen beim Laufen vorzubeugen. Indem sie die Beweglichkeit und Flexibilität des Körpers erhöht, kann gleichzeitig auch die sportliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden.
„Die Osteopathie ist auf jeden Fall zur Prävention sinnvoll“, führt Läpple weiter aus. „Regelmäßige osteopathische Behandlungen können dabei helfen, den Körper in einem optimalen Zustand zu halten und das Risiko von Verletzungen beim Laufen zu minimieren. Das gilt für Profis, aber auch für Hobby-Sportler.“
Verbesserung der Leistungsfähigkeit
Die Osteopathie kann die Leistungsfähigkeit im Sport bzw. beim Laufen auf verschiedene Weisen verbessern. Dazu gehören unter anderem:
- die Körperhaltung zu verbessern,
- die Bewegungsabläufe zu optimieren,
- die Beweglichkeit zu steigern,
- den Stoffwechsel im Gewebe zu erhöhen und
- für eine schnellere Regeneration zu sorgen.
„Durch eine optimierte Körperhaltung und verbesserte Bewegungsabläufe kann der Läufer seine Kraft und Energie effizienter nutzen. Eine gesteigerte Beweglichkeit ermöglicht es, sich besser an unterschiedliche Terrains anzupassen und Verletzungen vorzubeugen“, sagt Maik Läpple.
Wann lohnt sich der Besuch beim Osteopathen?
Ein Besuch beim Osteopathen ist ratsam, wenn:
- Schmerzen beim Laufen auftreten,
- Sie sich nach dem Laufen müde oder erschöpft fühlen,
- Sie sich häufig während dem Laufen verletzen oder
- Sie Ihre Laufleistung verbessern möchten.
„Um differentialdiagnostisch schlimmere Verletzungen auszuschließen, ist es wichtig, dies vorher mit einem Arzt, speziell Sportmediziner, abzuklären“, erläutert Läpple. „Daher sind für uns Therapeuten beispielsweise Ultraschall-, Röntgen-, CT- oder MRT-Aufnahmen interessant.“
Die Osteopathie kann auch präventiv eingesetzt werden, um das Verletzungsrisiko zu minimieren und die allgemeine Leistungsfähigkeit zu steigern.
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Interessantes über den/die Autoren
Maik Läpple
Maik Läpple ist Heilpraktiker, Sportlehrer sowie Physiotherapeut und hat seine Osteopathie-Ausbildung 2014 abgeschlossen. Er ist in eigener Praxis in Backnang, Baden-Württemberg, tätig. Der Schwerpunkt seiner Praxis liegt im orthopädischen Bereich und bei der Betreuung von Leistungs- und Breitensportlern. Auch als Dozent für Sportmedizin ist Maik Läpple am Berufskolleg Waldenburg tätig.
Kontakt:
www.osteopathie-backnang.com