Erster Besuch beim Osteopathen: Was Sie wissen sollten
19.03.25
Osteopathie erfreut sich wachsender Beliebtheit, da immer mehr Menschen eine ganzheitliche medizinische Behandlung suchen. Eine Umfrage ergab, dass osteopathische Behandlungen Schmerzen um mehr als die Hälfte reduzieren können und nahezu alle Befragten einen Besuch beim Osteopathen weiterempfehlen. Doch wie findet man einen qualifizierten Therapeuten, und was erwartet einen bei der ersten Behandlung?
Wie finde ich einen qualifizierten Osteopathen?
Die Beziehung zwischen Patient und Therapeut basiert auf Vertrauen sowie einem seriösen, respektvollen und empathischen Umgang. Daher sollten sich Patienten bei einer osteopathischen Behandlung in erster Linie wohlfühlen und auf ihr Bauchgefühl hören.
Es gibt weiterhin noch ein paar Punkte, die Patienten beachten können:
- Ausführliche Anamnese: Die erste Behandlung beginnt in der Regel mit einem detaillierten Gespräch über die Krankheitsgeschichte. Der Osteopath erkundigt sich nach Unfällen, aktuellen Beschwerden und vorhandenen medizinischen Befunden wie Röntgenbildern oder CT-Scans. Diese Informationen helfen, ein genaues Bild des Gesundheitszustandes zu erhalten und werden sorgfältig dokumentiert.
- Körperliche Untersuchung: Anschließend überprüft der Osteopath die Körperhaltung, Beweglichkeit und tastet nach Auffälligkeiten im Gewebe. Selbst längst vergessene Verletzungen oder Operationen können Einfluss auf den aktuellen Zustand haben. Durch das Erfühlen von Gewebestrukturen können mögliche Schmerzursachen identifiziert und dokumentiert werden.
- Bekleidung während der Behandlung: Für die Untersuchung und Behandlung ist kein vollständiges Entkleiden notwendig. Es wird empfohlen, bequeme Kleidung zu tragen, die Bewegungsfreiheit ermöglicht.
- Realistische Erwartungen: Seriöse Osteopathen geben keine Heilversprechen. Nach der ersten Sitzung entscheiden sie gemeinsam mit dem Patienten, ob weitere Behandlungen sinnvoll sind und in welchem Abstand sie erfolgen sollten. Angebote wie im Voraus bezahlte 10er-Karten sind nicht üblich.
- Transparente Kostenaufklärung: Ein Osteopath informiert seine Patienten über die voraussichtlichen Behandlungskosten und weist darauf hin, dass Osteopathie in Deutschland keine reguläre Kassenleistung ist. Einige Krankenkassen erstatten jedoch anteilig die Kosten.
Weitere Informationen:
Osteopathie ist in Deutschland eine Selbstzahlerleistung. Jedoch bezuschussen viele Krankenkassen osteopathische Behandlungen.
Welche das sind, erfahren Sie hier.
Was passiert bei einer osteopathischen Behandlung?
Die Osteopathie betrachtet den Körper als Einheit und zielt darauf ab, nicht nur Symptome zu lindern, sondern die Ursachen von Beschwerden zu identifizieren und zu behandeln. Der erste Besuch beim Osteopathen umfasst typischerweise:
- Dauer: Zwischen 30 und 60 Minuten
- Ablauf: Anamnese, körperliche Untersuchung, manuelle Behandlung
- Mitbringen: Ein großes Handtuch und vorhandene medizinische Befunde (z.B. Röntgen-, CT- oder MRT-Aufnahmen)
Warum fühle ich mich nach der osteopathischen Behandlung müde?
Es ist nicht ungewöhnlich, sich nach einer osteopathischen Sitzung müde zu fühlen. Der Körper arbeitet intensiv daran, die angestoßenen Veränderungen zu verarbeiten. Diese Müdigkeit ist ein positives Zeichen dafür, dass der Organismus auf die Behandlung reagiert.
Der Prozess der Anpassung kann einige Stunden bis zu zwei Wochen dauern. Sollten zusätzliche Beschwerden auftreten, ist es ratsam, den Therapeuten zu konsultieren.
Was sollte ich nach der osteopathischen Behandlung beachten?
Um den Heilungsprozess zu unterstützen, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
- Ruhe und Schlaf: Gönnen Sie sich ausreichend Erholung, um dem Körper die nötige Regeneration zu ermöglichen.
- Verzicht auf anstrengende Aktivitäten: Meiden Sie intensive körperliche Betätigungen oder schwere Arbeiten unmittelbar nach der Behandlung.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie einen zusätzlichen Liter Wasser, um den Stoffwechsel zu unterstützen.
Hinweis zur Ausbildung von Osteopathen
In Deutschland ist die Ausbildung zum Osteopathen nicht einheitlich gesetzlich geregelt. Daher ist es für Patienten wichtig, die Qualifikation des Therapeuten zu prüfen.
Der Bundesverband Osteopathie e.V. – bvo empfiehlt eine Ausbildung mit mindestens 1.350 Unterrichtseinheiten für Gesundheitsfachberufe wie Ärzte, Heilpraktiker oder Physiotherapeuten. Zudem sollten Therapeuten innerhalb von drei Jahren 100 Fortbildungspunkte sammeln, ähnlich wie in anderen medizinischen Berufen.
Durch die Beachtung dieser Hinweise können Patienten sicherstellen, dass sie eine qualifizierte und effektive osteopathische Behandlung erhalten.
Wie und wo finde ich einen qualifizierten Osteopathen in meiner Nähe?
Auf unserer Therapeutenliste finden Sie Osteopathen in Ihrer Nähe. Mit der erweiterten Suche können Sie nicht nur nach der gewünschten Entfernung zu Ihrem Wohnort filtern, sondern auch nach deren Spezialgebieten wie z.B. der Kinderosteopathie.
Detailliertere Informationen in diesen Blog-Beiträgen:
Werden Osteopathie-Behandlungen erstattet? | 2.8.2022 |
Besuch beim Osteopathen: so läuft die Behandlung ab | 6.1.2020 |
Woran erkennt man einen guten Osteopathen? | 25.11.2019 |
Müdigkeit nach osteopathischer Behandlung | 7.10.2019 |
Große Patienten-Umfrage zeigt, Osteopathie lindert Beschwerden deutlich | 11.9.2018 |
Interessantes über den/die Autoren
Jacqueline Damböck
Von Kindesbeinen an hat Jacqueline Damböck mit Gesundheitsthemen zu tun: Aufgewachsen in einer Massagepraxis und später Physiotherapie hat sie sich daneben schon immer für Medien und den Journalismus interessiert. Nach der kaufmännischen Ausbildung im Verlag absolvierte sie daher das Ressortjournalismus-Studium mit Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach.
Im Anschluss sammelte sie Erfahrungen als Fachredakteurin, freie Journalistin und Werbetexterin. Bevor sie zum bvo wechselte war sie Chefredakteurin der CO.med.
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