Rückenschmerzen
31.10.19Was die Schmerzen im Rücken mit der Steinzeit zu tun haben und wie Osteopathie bei Rückenschmerzen helfen kann.
Besonders durch die überwiegend sitzende Tätigkeit, können sich schnell Rückenschmerzen einstellen. Foto: Bojan Milinkov / Shutterstock
64 Prozent der Deutschen leiden laut einer aktuellen statista.com-Umfrage unter Schmerzen. Zur häufigsten Schmerzart zählen die, die im Rücken sitzen. Das bestätigt auch die Patientenumfrage, die der Bundesverband Osteopathie e.V. – bvo mit mehr als 5.500 Teilnehmern im Jahr 2018 durchgeführt hat: der Schmerz sitzt im Rücken.
Und so haben es die Rückenbeschwerden auch auf den 2. Platz der 10 häufigsten Gründe für Ausfälle am Arbeitsplatz, im Gesundheitsreport der DAK des vergangenen Jahres, geschafft. Die Zahlen machen deutlich: Die Deutschen haben Rücken!
Warum leiden heute so viele Menschen an Rückenschmerzen?
Das Kreuz mit dem Kreuz: Viele Menschen leiden unter Rückenbeschwerden – die Osteopathie ist eine Möglichkeit, dem entgegen zu wirken. Foto: sebra / Shutterstock
Kurz gesagt: Weil unser Körper aus evolutionsbiologischer Sicht fürs Jagen und Sammeln und nicht für den Bürostuhl gemacht ist.
„Unsere Umwelt hat sich (durch unser Wirken) in den letzten 10.000 Jahren enorm verändert. Obwohl sich in diesem Zeitraum die Evolution des Menschen sogar beschleunigt hat, war er für unsere Körper zu kurz, um sich darauf umfassend einzustellen. (…)“
In seinem Buch „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen“ beschreibt der Arzt und langjährige Charité-Chef Detlev Ganten mit Thilo Spahl und Thomas Deichmann, dass unsere Körper sich seit der Steinzeit kaum an die rasanten Veränderungen der modernen Gesellschaft anpassen konnten.
Der menschliche Bewegungsapparat stammt aus der Steinzeit
Unser Bewegungsappart ist noch an die Umstände aus der Steinzeit angepasst. Foto: Leeloona / Shutterstock
Während unsere Vorfahren oft tagelang auf den Beinen waren, um Essen zu sammeln oder zu jagen, genügt es heute vom Auto-Parkplatz bis in den Supermarkt zu gehen. Bewegung ist in der heutigen Zeit nicht mehr zwingend notwendig, obwohl der Körper genau dafür gebaut ist – schließlich ist es ein Bewegungs- und kein Sitzapparat. Und was geschieht mit Apparaten, die falsch bedient werden? Richtig, sie funktionieren nicht richtig, es entsteht Verschleiß oder der Apparat geht kaputt.
Gleiches passiert mit unserer Wirbelsäule, den Muskeln, Bandscheiben und Faszien, die unsere Rücken stabilisieren: Muskeln verkümmern, Faszien verhärten, Nerven klemmen ein und verkleben, die Bandscheiben weisen Verschleißerscheinungen auf. All das führt zu Schmerzen, die sich nicht spezifisch einordnen lassen.
Die Mehrheit leidet unter unspezifischen Rückenschmerzen
Trotz moderner, schulmedizinischer Diagnostik kann oft kein eindeutiger Grund für die Schmerzen im Rücken gefunden werden. Hier spricht man dann von „unspezifischen“ Rückenschmerzen. Osteopathie kann helfen, die Zusammenhänge aufzudecken.
Der Osteopath sucht mit seinen Händen den gesamten Körper nach Spannungen im Gewebe ab, um Aufschluss über die individuellen Schmerzursachen zu erhalten. Funktionsstörungen und Bewegungseinschränkungen werden mit geschulten Händen aufgespürt und mit sanften osteopathischen Techniken gelöst. Osteopathen geht es vor allem darum, die Ursache des körperlichen Leidens zu beheben, damit der Schmerz dauerhaft gelindert und der Bewegungsapparat wieder „zum Laufen gebracht“ wird. Dass dieser dann auch wirklich genug in Bewegung ist, dafür kann nur der Patient selbst sorgen.
Osteopathie lindert akute und chronische Rückenbeschwerden
Die Teilnehmer der bvo-Patienten-Umfrage 2018 gaben an, dass sie nach der osteopathischen Behandlung deutlich weniger Schmerzen im Rücken hatten. Sogar diejenigen, die mit chronischen Beschwerden zum Osteopathen kamen.
Was dem Rücken neben Osteopathie sonst noch gut tut:
Bewegung tut gut. Foto: n.k.junky / Shutterstock
Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad kann hilfreich sein, um die verspannten Muskeln zu lockern: Außer es handelt sich um eine Prellung, diese sollte gekühlt werden
Bewegung: Der Körper möchte bewegt werden, damit die natürlichen Prozesse zur Selbstheilung aktiv bleiben.
Gezieltes Rückentraining
- Bauchmuskeln aufbauen: Auch eine trainierte Mitte hält den Rücken stabil. Zu empfehlen sind hier Sportarten wie z.B. Pilates oder spezielles Bauchmuskeltraining.
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen: hier werden die Muskelgruppen bewusst angespannt und nach einer Weile wieder bewusst gelöst.
- Stress und zu viel Anspannung meiden. Auch die Psyche spielt eine wichtige Rolle und kann Auslöser für Rückenschmerzen sein. Wer sich zu viel „auflädt“ – an Arbeit, Aufgaben, Belastungen, wird es irgendwann zu spüren bekommen.
Wie Osteopathie bei psychischer Belastung wirken kann, lesen Sie hier.
Und für weitere Fragen, wenden Sie sich an einen der bvo-Osteopathen in Ihrer Nähe >>>
Interessantes über den/die Autoren
Anja Reinhardt
Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.
Kontakt:
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