Osteopathie bei Rückenschmerzen – auch im Homeoffice

20.12.21

Aufgrund der Pandemie zogen viele Arbeitnehmer ins Homeoffice. Doch die Ausstattung dort ist in der Regel weniger rückenfreundlich als im Büro: Der Stuhl ist nur in den seltensten Fällen ergonomisch, der Tisch nicht höhenverstellbar und die Akten müssen aus Platzgründen auf dem Boden eingesehen werden. Unter solchen Bedingungen ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Rücken sich bemerkbar macht.

Viele, die im Homeoffice arbeiten, haben ihren Arbeitsplatz nicht ergonomisch eingerichtet, sondern arbeiten am Wohnzimmer- oder Küchentisch. Da sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Foto: tommaso79/Shutterstock

Beinahe jeder Dritte Erwachsene in Deutschland hat laut einer Statista-Umfrage öfter oder ständig Rückenschmerzen, weitere 35 % leiden ab und zu darunter. Eine Befragung des BVO aus dem Jahr 2018 zeigte, dass sich zum damaligen Zeitpunkt rund 55 % der knapp 6.000 Teilnehmer wegen Rückenleiden osteopathisch behandeln ließen. Seit der Corona-Pandemie haben Beschwerden im Kreuz deutlich zugenommen. Schuld daran ist vermutlich das tägliche Arbeiten auf dem Küchenstuhl oder am nicht richtig eingestellten Schreibtisch aus dem Homeoffice.

Doch Rückenschmerzen müssen nicht sein: Neben einem Besuch beim Osteopathen gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, wie Sie ihrem Kreuz etwas Gutes tun können. Zum Beispiel, indem Sie einfache Rückenübungen in den Alltag integrieren. Dabei unterstützt Sie die „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ , ein Kooperationspartner des BVO.

Was können Sie tun, um Rückenschmerzen vorzubeugen?

1. Gezieltes Rückentraining: Die „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ (AGR) verfolgt die Grundidee: Gemeinsam gegen Rückenschmerzen. Ihr Ziel ist es, Wissen und Informationen über Schmerzursachen zu teilen und dadurch das Aufkommen von Beschwerden nach Möglichkeit zu verhindern. Das gelingt am besten mit einem Mix aus Dehn-, Kräftigungs- und Koordinationsübungen, die ohne viel Aufwand in den Alltag integriert werden können, um Rückenleiden erfolgreich entgegenzuwirken. Der AGR stellt sehr anschaulich dar und erklärt, mit welchen einfachen und zielgerichteten Übungen man vorbeugen kann und listet auch zertifizierte Experten zur rückengerechten Gestaltung ihres Arbeits- und Alltags.

2. Bewegung: Generell hilft Bewegung aller Art, damit es im Rücken gar nicht erst anfängt zu ziehen. Denn der menschliche Körper ist nicht darauf ausgelegt, die meiste Zeit des Tages mit Sitzen zu verbringen und möchte bewegt werden. Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen, Yoga und viele andere Sportarten eigenen sich daher ebenfalls optimal zur Prävention. Auch die Osteopathie kann hilfreich sein, um für mehr Bewegung zu sorgen. Godehard Stoll, Physiotherapeut und Osteopath, empfiehlt für’s Homeoffice außerdem: „Wechseln Sie öfter die Sitzposition und sitzen Sie maximal 45 Minuten am Stück.“

Der Osteopath bzw. die Osteopathin können mit verschiedenen Techniken dabei helfen, Rückenschmerzen zu reduzieren. Foto: BVO

3. Wärme und Entspannung: Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können hilfreich sein, um verspannte Muskeln zu lockern.

Und was, wenn der Rücken bereits schmerzt?

Auch im Fall bereits auftretender Beschwerden können die zielgerichteten Übungen der AGR helfen.

Wenn weder Übungen noch Wärme hilft, ist der Osteopath vielleicht die erste Adresse, die nun weiterhelfen kann. Denn laut einer Umfrage des BVO aus dem Jahr 2018 wird deutlich: Osteopathie hat was gegen Rücken. Etwa 55 % der Patienten mit Rückenleiden bewerteten ihre Schmerzen vor der osteopathischen Behandlung auf einer Skala von 1 (sehr schwach) bis 10 (sehr stark) mit 8 und höher.

Quelle: BVO

Für die überwiegende Mehrheit der Betroffenen führte die Therapie durch einen Osteopathen zu einer deutlichen Verbesserung. Mehr als ein Drittel aller Rücken-Patienten gab nach der Therapie an, kaum noch Beschwerden zu haben (Skalenwert 1 und 2). Für nahezu 60 % mit (sehr) starken Schmerzen vor der Behandlung (Skalenwert 8 bis 10) war eine positive Veränderung um mindestens fünf Skalenpunkte spürbar – und das sowohl bei akuten als auch bei chronischen Rückenschmerzen. 

Was macht der Osteopath bei Rückenschmerzen?

„Es gibt wunderbare osteopathische Techniken, die sich positiv auf den Rücken auswirken“, so Stoll.

Am Anfang der osteopathischen Behandlung steht dabei ein ausführliches Anamnese-Gespräch mit dem Betroffenen. Anschließend ertastet der Osteopath mit seinen Händen Störungen, Blockaden und Spannungen im Körper des Patienten, die die Rückenschmerzen verursachen und versucht, sie mit sanftem Druck zu lösen. So können Schmerzen gelindert werden, die beispielsweise durch fehlende Beweglichkeit der Wirbelsäule entstanden sind. Der Osteopath hat stets den gesamten Organismus im Blick und mobilisiert durch sein Vorgehen auf ganzheitlicher Ebene die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Auch präventiv kann die Osteopathie unterstützen: „Mit verschiedenen osteopathischen Techniken können wir dafür sorgen, dass z.B. bei längerem Sitzen die Beine oder Füße nicht einschlafen oder allgemein die Mobilität im Becken und in der Wirbelsäule überhaupt gegeben ist, um sich „gut“ hinsetzen zu können“, erklärt Stoll. So dürfe auch auf keinen Fall die Nacken- und Armmuskulatur vergessen werden, die fähig sein muss, eine längere Sitzdauer auszuhalten.

Sie interessieren sich für alle Ergebnisse der großen BVO-Umfrage zu „Akzeptanz und Wirkung der Osteopathie“? Laden Sie sich hier die Befunde kostenlos herunter.

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Interessantes über den/die Autoren


Anja Reinhardt

Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.

Für den BVO-Blog „Osteopathie Magazin“ schreibt Anja Reinhardt schon seit 2018.

 

Kontakt:
presse@bv-osteopathie.de

Godehard Stoll, Vorstand des BVOs

Godehard Stoll

Der Physiotherapeut Godehard Stoll ist seit 1994 in eigener Praxis in Regenstauf tätig. Der Schwerpunkt seiner Praxis liegt auf der Neuro-Orthopädie. Seit 2004 ergänzt die Osteopathie sein Behandlungsspektrum.

In den knapp 30 Jahren seiner Selbstständigkeit hat er sich kontinuierlich fortgebildet, u.a. in Manueller Therapie, Neurophysiologie, Kinderosteopathie und zum Sektoralen Heilpraktiker für Physiotherapie.

Godehard Stoll ist Physiotherapeut und Osteopath mit Leib und Seele. In seiner Praxis ist er v.a. für die Nachbehandlung konservativer und postoperativer orthopädischer und neurologischer Patienten tätig. Sowohl Kinder als auch Erwachsene zählen dazu.

Er hält Vorträge über Osteopathie für Patienten und ist Prüfungsbeisitzer bei klinischen Osteopathie-Prüfungen.

Seit 2018 ist er Vorstand im Bundesverband Osteopathie e.V. – BVO.

 

Kontakt:
godehard.stoll@bv-osteopathie.de
www.krankengymnastik-stoll.de
www.osteopathie-regenstauf.de