Nervensystem und Osteopathie: Alternative Behandlungsmethode bei neurologischen Erkrankungen

09.12.21

„Meine Nerven!“ Die Nerven verlieren, genervt sein… Redewendungen, die in der Alltagssprache geläufig sind – doch was steckt eigentlich dahinter? Was genau machen unsere Nerven und was, wenn das Nervensystem erkrankt? Kann die Osteopathie als ganzheitlich Heilmethode auch bei neurologischen Erkrankungen helfen?

Neurologische Erkrankungen können verschiedene Ursachen haben. Bei einer Osteopathie-Behandlung wird der Patient ganzheitlich betrachtet – und entsprechend nach den Ursprüngen geforscht. Foto: solvod / stock.adobe.com

Die Neurologie beschäftigt sich mit den Funktionen des Nervensystems. Es besteht aus:

  • Zentrales Nervensystem (ZNS)

In diesem Bereich entsteht die Wahrnehmung, das Empfinden und die Steuerung von Körper- und Organfunktionen: Denken, Sprechen und Koordination werden durch das zentrale Nervensystem gesteuert. Damit sind die Nervenstrukturen des Gehirns und des Rückenmarks gemeint.

  • Peripheres Nervensystem (PNS)

Alles außerhalb des zentralen Nervensystems wird peripheres Nervensystem genannt. Die beiden Systeme sind ebenfalls miteinander vernetzt. Organfunktionen und Sensorik, also unser Tast- oder Temperatursinn bspw. sind hier verortet.

  • Vegetatives Nervensystem (VNS)

Das VNS ist Teil des peripheren Nervensystems und reguliert Prozesse im Körper, die unbewusst ablaufen, wie z.B. die Organtätigkeit oder den Stoffwechsel.

Das Nervensystem durchzieht den ganzen Körper und spielt in allen Prozessen, die in unserem Organismus vor sich gehen, eine entscheidende Rolle. Daher ist eine ganzheitliche Betrachtung bei neurologischen Erkrankungen unabdinglich.

Die Ursachen für eine Erkrankung des Nervensystems

  • Viren und Bakterien können das Nervensystem schädigen, wie z.B. Borreliose.
  • Bei Verletzungen, Druck oder einer Quetschung (z.B. bei einem Sport- oder Autounfall) können Nerven beschädigt oder sogar komplett durchtrennt werden.
  • Entzündungen im Körper können ebenfalls die Ursache für eine neurologische Störung sein.

Neurologische Erkrankungen, die mit Osteopathie behandelt werden können

Eine der geläufigsten Beschwerden sind Kopfschmerzen. Hier gibt es viele Varianten: von leichten über Clusterkopfschmerzen bis hin zur Migräne. Gerade, wenn die Ursachen von bspw. chronischen Kopfschmerzen oder anderen neuronalen Erkrankungen unklar sind, kann ein Besuch beim Osteopathen sehr aufschlussreich sein, da hier Ursachenforschung betrieben wird. Mit feinstem Spürsinn in den Händen findet der Therapeut alle auffälligen Stellen im Körper, die das System belasten und ein wichtiges Puzzleteil für die Genesung sein können.

Osteopathie kann sowohl bei Kopfschmerz als auch bei folgenden neurologischen Erkrankungen eine wichtige Unterstützung sein:

Kopfschmerzen hatte wohl jeder schon einmal. Auch sie können von neurologischen Störungen ausgelöst werden. Die Osteopathie kann hier helfen. Foto: fizkes/Shutterstock
  • Alzheimer
  • Demenz
  • Epilepsie
  • Multiple Sklerose
  • Parkinson
  • Schlaganfälle

Warum ist gerade die Osteopathie für diese neurologischen Erkrankungen eine ideale alternative Behandlungsmethode? „Die Osteopathie ist eine ganzheitliche und manuelle Behandlung. Das bedeutet, es wird nur mit den Händen gearbeitet. Osteopathen untersuchen den gesamten Körper und setzen alles miteinander in Verbindung, um die Ursache – soweit es möglich ist – zu beheben oder den Körper bestmöglich bei der Selbstheilung zu unterstützen“, so Georg Schöner, 1. Vorsitzender des Bundesverbands Osteopathie e.V. – bvo.

Die Craniosakrale Therapie kann eine positive Auswirkung auf neurologische Erkrankungen haben.

Er hat in seiner Praxis bereits jahrelange Erfahrung mit der Behandlung von neurologischen Erkrankungen gesammelt. Hierzu gibt er auch Seminare und bildet Osteopathen in diesem Bereich aus. Seine wichtigste Erkenntnis: „Alle Behandlungsansätze sind gut, aber ohne ausreichende, immer wieder erfolgende Aus- und Weiterbildung und ohne Eingehen auf die grundsätzlichen Befindlichkeiten eines Patienten werden es immer nur Ansätze bleiben.“

Vor allem der Craniosacrale Schwerpunkt der Osteopathie kann eine positive Wirkung auf das zentrale Nervensystem haben, da hierbei die Flüssigkeitszirkulation und Drainage im Gehirn verbessert werden und die Regeneration deutlich unterstützt wird. Schrittweise und sanft wird der Körper so wieder in Balance gebracht.

Wie genau eine osteopathische Behandlung abläuft, lesen Sie hier.


Interessantes über den/die Autoren


Anja Reinhardt

Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.

Kontakt:
presse@bv-osteopathie.de

Georg Schöner

Georg Schöner ist Osteopath aus Berufung. Als 1. Vorsitzender des Bundesverbands Osteopathie e.V. – bvo (von 2014 – 2024) war er Unterstützer und Helfer auf dem Weg zum eigenen Berufsbild Osteopath. Seit über 25 Jahren ist der gelernte Zahntechniker in eigener Praxis als Osteopath tätig. Dort behandelt er v.a. Kinder mit Down-Syndrom, autistischen und neurologischen Störungen.

Mit seinem Freund und Kollegen Norbert Neumann gründete er vor über 10 Jahren die Freie Akademie für Osteopathie (FAFO) in Bad Alexandersbad. Ebenso war er mit Norbert Neumann Ideengeber des Osteopathischen Kinder-Zentrums Filumi, das am 26. Juni 2021 eröffnet wurde.


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