Osteopathie in der Schwangerschaft

14.11.20
Foto: Natalia Deriabina/Shutterstock

In Teil 1. und 2. des Osteopathie-Specials „Kinderwunsch – Schwangerschaft – Baby“, wurden die Themen Kinderwunsch und späte Mutterschaft beleuchtet. Nun dreht sich alles um Osteopathie während der Schwangerschaft.

So schön es ist, dass neues Leben im Bauch der Mama heranwächst – so anstrengend gestaltet sich die Schwangerschaft für viele Frauen: Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Rückenschmerzen, Harnfluss oder extreme Müdigkeit – es gibt eine Vielzahl von Schwangerschaftsbeschwerden und es wundert auch nicht, wenn man bedenkt, welche Leistungen der weibliche Körper in diesen 9 Monaten vollbringt. In erster Linie gilt es nachsichtig mit sich zu sein und schonend mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Bei einigen Leiden kann die Osteopathie Linderung verschaffen. Welche das sind und warum die osteopathische Heilmethode unbedenklich für das ungeborene Baby ist, erfahren Sie im Folgenden.

Welche Beschwerden während der Schwangerschaft kann Osteopathie lindern?

Osteopathie in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten

In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft konzentriert sich die osteopathische Behandlung darauf, die Einnistung und die Versorgung des Embryos bestmöglich zu unterstützen.


Osteopathie im zweiten Trimester der Schwangerschaft

Ab dem vierten Monat etwa, helfen wir mit sanften Techniken die typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie z.B. Rückenschmerzen, Blasenprobleme der werdenden Mutter oder Sodbrennen zu lindern. Auch Fehllagen des Kindes können durch behutsame Methoden verbessert werden.


Osteopathie im letzten Trimester der Schwangerschaft

Im letzten Teil der Schwangerschaft kann Osteopathie gute Dienste tun, um das mütterliche Becken optimal auf eine schonende Geburt vorzubereiten.


Wie genau kann Osteopathie den Körper besser für die Geburt vorbereiten?

„Das ist mein Lieblingsthema, weil wir als Osteopathen tolle Werkzeuge zur Verfügung haben, um die Geburt optimal zu unterstützen.“ Expertin Susanne Dreyer behandelt seit Jahren schwangere Frauen, um sie gut auf die Geburt vorzubereiten und die üblichen Schwangerschaftsbeschwerden zu linden.

„Bei der geburtsvorbereitenden osteopathischen Arbeit legen wir sehr viel Wert auf die Regulation der Muskeln, die maßgeblich für die Geburtsarbeit zuständig sind. Auch die Lendenwirbelsegmente, die zuständig für die Geburt sind, sollten frei beweglich sein, daher stehe diese während der Schwangerschaft ebenfalls im Fokus der osteopathischen Behandlung. Und natürlich sind craniale Unterstützungen der Hormonachsen sehr hilfreich für eine gute Wehentätigkeit. Wenn alle Faktoren reguliert sind und die Mutter entspannt in ihre Geburt gehen kann, sind das wichtige Faktoren, um ein positives Geburtserlebnis für Mutter und Kind zu unterstützen.

Osteopathische Behandlung bei schwangerer Frau

Ein Teil meiner Arbeit sehe ich auch darin, der werdenden Mama nochmals die Geburtsvorgänge zu erklären und sie positiv auf ihre Geburt vorzubereiten. Der mentale Aspekt für die werdende Mama ist sicherlich einer der Garanten für eine reibungslose Geburt.

Zum Schluss besprechen wir noch einen Geburtsplan für die Klinik, um Wünsche der Mutter im Kreissaal zu berücksichtigen.“


Ist Osteopathie für das ungeborene Baby unbedenklich? Was gilt es zu beachten?

„Osteopathie wird in der Schwangerschaft mit sehr schonenden Techniken und entspannenden Methoden behandelt.

Fast alle osteopathischen Techniken während der Schwangerschaft werden im Sitzen aber hauptsächlich in der Seitenlage durchgeführt. So gewährleisten wir, dass die Mutter möglichst optimal entspannen kann. Es werden auch nur die sanftesten Behandlungsansätze der Osteopathie eingesetzt. Zudem werden vor jeder Behandlung ein umfassender Befund und eine Anamnese erstellt. Unregelmäßigkeiten im Mutterpass sollten seitens des Osteopathen genau studiert werden. Falls es notwendig ist, sollte auch eine Rücksprache mit dem behandelnden Gynäkologen oder der zuständigen Hebamme gehalten werden.“


Im vierten und letzten Teil des Themen Spezials dreht sich alles um das Neugeborene und wie Osteopathie den Start in die Welt ein wenig verschönern kann.


Interessantes über den/die Autoren


Anja Reinhardt

Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.

Kontakt:
presse@bv-osteopathie.de

Susanne Dreyer

Seit rund 25 Jahren ist Susanne Dreyer Physiotherapeutin in eigener Praxis. Zusätzlich ist sie Heilpraktikerin und hat eine Ausbildung in Osteopathie und Kinderosteopathie abgeschlossen. Ihr beruflicher Schwerpunkt liegt in den Fachbereichen Gynäkologie, Pädiatrie und Kinderwunsch. Susanne Dreyer hat dazu Fortbildungen u.a. als ADHS/ADS-Coach, Hormonausbildung sowie einen Womens Health Course am Molinari Institut absolviert.

 

Kontakt:

susanne@dreyer-herxheim.de

www.osteo-dreyer.de


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