Viszerale Osteopathie
Die viszerale Osteopathie ist einer von drei Teilbereichen der Osteopathie.
Osteopathische Behandlung innerer Organe
Die viszerale Osteopathie befasst sich mit der Behandlung der inneren Organe. Die meisten von ihnen sind von einem bindegewebigen Netz, dem Bauchfell, umhüllt und durch Bindegewebe mit anderen Organen verbunden.
Die viszerale Osteopathie versucht, diesbezügliche Bewegungseinschränkungen zu beheben oder die fehlende Flexibilität des betroffenen Organs wiederherzustellen. Die Organe werden direkt, sanft und oft mit schnellem Erfolg behandelt. Es wird dabei deren Beweglichkeit zueinander untersucht und zu dem sie einhüllenden oder stützenden Muskel- und Bindegewebe gefördert.
Osteopath ertastet Eigenbewegungen der Organe
Die Organe (Viszera) weisen eine mehr oder weniger „eigene“ – durch einen geschulten Therapeuten tastbare – Rhythmik bzw. Bewegung (im Fachjargon Motilität genannt) auf. Leicht vorstellbar und nachvollziehbar sind die Bewegungen, die durch die Atmung verursacht werden. Unklar ist der Ursprung der unwillkürlichen Rhythmik der Organe, die jedoch ein Ausdruck ihrer normalen Funktion sind.
Der osteopathische Behandler tastet (palpiert) diese feinen Eigenbewegungen und kann sich so ein Bild von der Funktionalität des jeweiligen Organs machen. Durch eine sanfte Förderung dieser Bewegung können die Vitalität angeregt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Ihre gestörte Mobilität (Beweglichkeit zum umliegenden Gewebe) und Motilität (Eigenbewegung) wird manuell korrigiert und so deren Funktion verbessert.
Senkungen von Niere, Uterus und Blase mit den bekannten Folgen wie relative Inkontinenz, Zyklus- und Menstruationsstörungen sind typische Behandlungsindikationen. So können ligamentäre Anheftungen („Bandverbindungen“) der Organe mobilisiert, Verklebungen gelöst und gestaute Gewebe drainiert werden. Dadurch wird ihre Funktion unterstützt und angeregt, die Selbstheilungskräfte werden gefördert und krankhafte Mechanismen aufgelöst.
Osteopathie versucht Balance herzustellen
Eine ganz wesentliche Aufgabe der osteopathischen Behandlung ist es somit, eine gute Balance zwischen den inneren Organen und dem muskuloskelettalen System wiederherzustellen. Die meisten Untersuchungen und Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet wurden von Jean Pierre Barral D.O., Direktor des Collège International d‘Ostéopathie in St. Etienne (CIDO), mittels Radiographie, Ultraschall und Infrarotkamera durchgeführt.