Fortbildungsmagnet für Osteopathen – das BVO Workshop Wochenende
22.04.24Bereits zum 10. Mal fand das beliebte bvo Workshop Wochenende im Osteopathie-Heilbad Bad Alexandersbad statt – und lockte wieder über 100 Osteopathinnen und Osteopathen, Gesundheitspolitiker und weitere Vertreter aus dem Gesundheitssektor ins Fichtelgebirge. Ein Rückblick.
Osteopathie-Fortbildung im Osteopathie-Heilbad
„Wir freuen uns sehr, dass wieder so viele – bekannte und neue Gesichter – unserer Einladung zum Workshop Wochenende gefolgt sind“, sagt 1. Vorsitzender des Bundesverbands Osteopathie e.V. – bvo Georg Schöner. Gesät hat Georg Schöner diesen Samen gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister und heutigen Landrat Peter Berek: „Im Sinne der Osteopathie wollte ich einen Kongress schaffen, der ein breites, fachspezifisches Themenspektrum abdeckt.“
Auf der Suche nach einem geeigneten Tagungsort kam schnell das heutige Osteopathie-Heilbad Bad Alexandersbad ins Gespräch. „Wir vereinen hier seit Langem als Kurort schon komplementärmedizinische Ansätze – warum dann nicht auch die Osteopathie mit ins Boot holen. Das war für mich damals nur logisch“, erläutert Landrat Peter Berek. So kam es, dass Georg Schöner zunächst seine Osteopathie-Praxis im Alten Kurhaus eröffnete und wenig später die Freie Akademie für Osteopathie. So entstand der Grundstein für das traditionelle Workshop Wochenende.
„Mir und uns vom bvo war und ist es wichtig, mit unserem Workshop Wochenende eine Fortbildungsveranstaltung zu schaffen, die nicht nur mit ihren Dozenten, den osteopathischen Themen und dem Fachsimpeln glänzt. Es gehört auch eine familiäre Atmosphäre dazu, ein Ort, an dem sich die Teilnehmer wohlfühlen und „runterfahren“ können – vor allem, nachdem so viel geballtes Fachwissen und praktisches Üben übermittelt wurde“, ergänzt Schöner.
Durch diese Vision hat sich das Samenkorn zum starken Baum entwickelt, der bis heute Früchte trägt – wie auch das diesjährige Workshop Wochenende bewiesen hat.
Monika Hohlmeier sendete Grüße aus dem Europäischen Parlament
Eine einheitliche und allgemeingültige Regelung zur Osteopathie-Ausbildung und dem Berufsbild gibt es in Deutschland aktuell noch nicht. U.a. übernimmt so der Bundesverband Osteopathie e.V. – bvo eine Qualitätskontrolle seiner Mitglieder, die auch der Patientensicherheit dient. Denn so ist gewährleistet, dass die Osteopathinnen und Osteopathen, die Mitglied beim bvo sind, auch eine qualitativ fundierte und mehrjährige Ausbildung durchlaufen haben, die sich an internationalen Standards wie denen der WHO orientiert. In Europa ist dieses Bild jedoch heterogen, denn in vielen Ländern der Europäischen Union ist die Osteopathie bereits gesetzlich verankert.
Genau darauf ging auch Europaabgeordnete Monika Hohlmeier in ihrem digitalen Grußwort zur Begrüßung am Freitag ein: „Im Mittelpunkt unserer Bemühungen muss der Mensch und dessen Gesundheit stehen. Die Corona-Jahre haben gezeigt, dass sich die Osteopathie einen systemrelevanten Platz in Deutschland erarbeitet hat. Daher kann ich schlecht verstehen, warum der Beruf hier noch nicht anerkannt ist.“
Weiter versprach Hohlmeier in ihrem Grußwort, dass sie sich ausdrücklich für die Osteopathie einsetze – „genau so, wie Sie sich für Ihre Patienten einsetzen.“
Tiefe osteopathische Einblicke
„Selbst Hand anlegen“ war das Motto des diesjährigen bvo Workshop Wochenendes, denn die Fortbildung bestand und besteht nicht nur aus theoretischem Wissen, sondern auch aus praktischen Übungen. Dazu legten die Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes selbst Hand an ihre Mit-Teilnehmer, erspürten die Strukturen und ggf. Blockaden des „Patienten“ und versuchten unter Anleitung der Dozenten die vermittelte Technik anzuwenden.
Aber auch der Spaß an der Veranstaltung kam nicht zu kurz. Der Austausch nach den Kursen brachte die Osteopathen aus ganz Deutschland zueinander und so auch zu kurzweiligen Gesprächen, die für den ein oder anderen Lacher sorgten. „Man sieht daran, wie wohl sich die Teilnehmer an diesem Wochenende gefühlt haben. Alle waren gelöst, entspannt und ein Stück weit „daheim“ angekommen“, resümiert der 1. Vorsitzende. „Und ich denke, jeder hat aus seinen Kursen etwas für sich mitgenommen – auch wenn es einigen im Vorfeld, wie ich gehört habe, schwerfiel, sich zu entscheiden, welchen Kurs sie besuchen möchten.“
Bewegung war angesagt
Wie immer schätzen die Osteopathen den intensiven Austausch an diesem Wochenende mit ihren Kollegen, der gesamten bvo-Vorstandschaft und den internationalen Dozenten wie Prof. Jean Marie A.T. Beuckels oder Prof. Leo Pruimboom. Dafür blieb beim Rahmenprogramm genug Zeit – z.B. bei einem anregenden Gespräch während der Wanderung durch die Wälder des Fichtelgebirges zum 1. Archedorf Bayerns oder bei einem sportlichen Wettkampf im Kegeln sowie einer entspannenden Zeit in der Sauna des preisgekrönten ALEXBADs.
„Uns ist es wichtig, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch ein starkes Netzwerk zu weben – Therapeuten untereinander, mit der Politik und Interessierten“, so Georg Schöner.
Krönender Abschluss
Neu in diesem Jahr war, dass der Abschluss der zweitägigen Fortbildungsveranstaltung am Samstag gebührend mit einer Come-together-Party gefeiert wurde und der Freitagabend Zeit und Raum für aktive Programme bot. „Wir dachten, nach einem langen Tag mit viel neuem Wissen, ist es für unsere Teilnehmer genau das Richtige, hier im Fichtelgebirge etwas zu entspannen, sich zu bewegen und den Geist etwas zur Ruhe kommen zu lassen“, erläutert Geschäftsführerin Christine Berek.
Die Come-together-Party krönte eine Spende für die Osteopathie-Stiftung. Der Rotary-Club Schrobenhausen-Aichach mit Präsident Ulrich Hartmann überreichte am Samstagabend einen symbolischen 10.000-Euro-Scheck an die Stifterin Brigitte Hollering. „Wir freuen uns mit dem Team der Bertold und Brigitte Hollering-Stiftung sowie dem Team des osteopathischen Kinderzentrums Filumi, dem diese Spende zugute kommt“, freute sich Georg Schöner mit seiner Vorstandschaft. Denn die Spende mache es möglich auch finanziell schwachen Familien einen Therapieplatz für ihr Kind zu ermöglichen. „Fast 300 kleine Patienten konnte „Filumi“ mittlerweile schon zu einem osteopathischen Therapie-Wochenende begrüßen.“
Auch die Stifterin freute sich sichtlich, dass ihre großzügige Spende seit rund 3 Jahren so prächtig entwickelt. „Schauen Sie nur einmal in die Augen der Kinder und ihrer Familien, wenn diese ein solches Wochenende hier verbracht haben“, sagt Landrat Peter Berek. „Die Freude ist so groß und gibt allen etwas zurück. Es ist immer ein ganz besonderer, bezaubernder Moment.“ Daher unterstütze der bvo diese Einrichtung und setze sich vehement dafür ein, dass baldmöglichst eine berufsgesetzliche Anerkennung der Osteopathie erfolge, so Schöner weiter. „Wir werden nicht locker lassen – und Sie, liebe Mitglieder und Kollegen, sind einer unserer Motoren dafür.“
Save the Date: bvo Workshop Wochenende 2027
Wer nun Lust auf mehr hat, der kann sich schon einmal das bvo Jubiläumsjahr 2027 vormerken. Traditionell wird es wieder mit hochkarätigen Dozenten und einem attraktiven Rahmenprogramm im Osteopathie-Heilbad Bad Alexandersbad stattfinden. Weitere Infos folgen.
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Interessantes über den/die Autoren
Jacqueline Damböck
Von Kindesbeinen an hat Jacqueline Damböck mit Gesundheitsthemen zu tun: Aufgewachsen in einer Massagepraxis und später Physiotherapie hat sie sich daneben schon immer für Medien und den Journalismus interessiert. Nach der kaufmännischen Ausbildung im Verlag absolvierte sie daher das Ressortjournalismus-Studium mit Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach.
Im Anschluss sammelte sie Erfahrungen als Fachredakteurin, freie Journalistin und Werbetexterin. Bevor sie zum BVO wechselte war sie Chefredakteurin der CO.med.
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