Unterstützung bei Krebserkrankung: Osteopathie

04.02.22

510.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr an Krebs. Mehr als 4 Millionen Menschen haben ihn bereits. Osteopathie kann ein wichtige Unterstützung im Kampf gegen diese Krankheit sein, die in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache ist.

Foto: Tama2u/Shutterstock

BVO-Osteopath Norbert Neumann arbeitet seit mehr als 25 Jahren mit Krebspatienten. Anfangs nur mit Erwachsenen, später auch mit Kindern und Säuglingen. Auf Intensivstationen und an der Seite der operierenden Ärzte begleitet er die Patienten und greift dabei auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. „Der wichtigste Behandlungsansatz ist wohl, die Krankheit aus der Sicht der Embryologie zu beurteilen – also zu schauen, welche embryologische entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge es zwischen den Organen gibt. Bei Brustkrebs beispielsweise ist Metastasenbefall oft in den dazugehörigen Faszien und deren Lymphbahnen zu beobachten, dann folgen die Leber, die Lunge und später das Gehirn.“ Mit diesem Wissen kann der Osteopath vorausschauend agieren und die Patienten dementsprechend begleiten und unterstützen.

„Zudem muss jede Krebsart meiner Erfahrung nach besonders und einzeln begleitet werden, ob Faszien- oder viszerale Techniken – es kommt immer ganz auf die Krebsart an“, weiß Neumann aus seiner langjährigen Arbeit mit unterschiedlichen Krebsarten. Neben der Behandlung von Patienten hat Neumann sich intensiv mit dem Gewebe verschiedener Krebsarten auseinandergesetzt und dieses in der Anatomie verschiedener Unikliniken sowie bei Operationen untersucht. Seine Erkenntnisse lässt er in die Behandlung seiner Patienten einfließen und konnte so bereits zahlreichen Menschen helfen und sie während ihrer Krebserkrankung unterstützen.

Für viele Menschen ist die Diagnose „Krebs“ ein Schock. Unterstützung erhalten die meisten von der Familie und ihren Ärzten. Aber auch die Osteopathie kann eine wertvolle Unterstützung für Krebspatienten sein. Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com

Besonders wichtig ist seiner Ansicht nach, dass eine Ganzkörperentgiftung und eine spezielle Ernährungsumstellung (angepasst an die Krebsart) die schulmedizinische Krebstherapie begleitet. „Ich hatte einen jungen Patienten, der gerade einmal 4 Jahre alt und schon an Nierenkrebs erkrankt war. In Absprache mit seinem behandelnden Arzt wurde bei dem Kind eine Körperentgiftung durchgeführt und die Ernährung umgestellt.“ Das in Kombination mit der schulmedizinischen Behandlung wirkte sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus, weiß Norbert Neumann, der das Kind seit Jahren betreut. „Die Eltern kommen mit dem Kind regelmäßig in meine Praxis und auch in die Klinik.“

Osteopathische Behandlung bei Krebs-Operationen

Häufig kommt es vor, dass der Krebs bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist und, dass befallene Körperteile bei einer Operation entfernt werden müssen. Auch hier kann die Osteopathie ideal unterstützen. Ein Patient von Norbert Neumann erkrankte an einem Lebertumor. „Die Chirurgin entschloss sich, die Hälfte der Leber samt der dazugehörigen Lymphgefäße zu entfernen. In Absprache mit ihr, behandelte ich den Patienten bis kurz vor der OP. Die Behandlung bestand aus speziellen Faszien-Techniken und auch nach der langen Operation – noch direkt in der Intensivstation – wurde der Patient osteopathisch behandelt. Bis heute ist er immer wieder bei mir. Er kann wieder Sport machen, ihm geht es gut und damit das so bleibt, hält er sich strikt an den Ernährungsplan.“

Unerlässlich ist aus Neumanns Sicht aber vor allem auch die Zusammenarbeit mit dem Arzt und das Vertrauen der Patienten.

Ernährung und gesunde Lebensweise zur Krebsprävention

Osteopath Norbert Neumann weiß, dass eine individuell an die Krebsart angepasste Ernährung bei der Behandlung der Krankheit sehr wichtig ist – sowohl präventiv als auch begleitend. Foto: golubovy – stock.adobe.com

Wie wichtig die richtige Ernährung und eine gesunde Lebensweise generell ist, darauf weist die Deutsche Krebshilfe unermüdlich hin. Denn rund 40 % aller Krebsfälle könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. „Mit einem gesundheitsbewussten Verhalten kann jeder sein individuelles Krebsrisiko senken“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass eine Krebserkrankung selbst verschuldet ist. Denn Krebs entsteht nicht allein aufgrund bekannter und somit vermeidbarer Risikofaktoren. Genetische Fehler, die zufällig bei der Zellteilung auftreten können, führen ebenfalls zu Krebs. Und doch ist ein gesunder Lebensstil in jedem Fall lohnenswert: Zum einen zur Krebsprävention, zum anderen ist ausgewogene und nährstoffreiche Kost, die Basis für ein gesundes Leben und Power.

Wer bereits an Krebs erkrankt ist, für den ist die Onlineplattform Stärker gegen Krebs eine wichtige Adresse. Die Gründer der Informationsseite haben diese ins Leben gerufen, um alle relevanten Informationen rund um das Thema Krebs übersichtlich und einfach zugänglich zu machen. Auf der Suche nach einem Osteopathen in der Nähe hilft die BVO-Osteopathie-Suche, mit der Betroffene qualifizierte Therapeuten in ihrer Region finden.


Interessantes über den/die Autoren


Anja Reinhardt

Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.

Für den BVO-Blog „Osteopathie Magazin“ schreibt Anja Reinhardt schon seit 2018.

 

Kontakt:
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Norbert Neumann

Norbert Neumann BSc. D.O. MRO. DOP.SEU

Norbert Neumanns Laufbahn als einer der führenden osteopathischen Therapeuten und Ausbilder begann im Anschluss an sein Psychologiestudium in München. Er absolvierte eine Ausbildung an der International Academy of Osteopathy in Gent (Belgien). Danach vertiefte er sein Wissen und Können an führenden Osteopathie-Schulen in Frankreich, Deutschland, England und den USA. Dort beschäftigte er sich auch intensiv mit den besonderen Anforderungen der osteopathischen Behandlung von Kindern.

Seit fast 30 Jahren therapiert er in seiner Bad Tölzer Praxis Patienten auf Basis der Osteopathie und leitet dort zudem ein hochspezialisiertes Kinderosteopathie-Zentrum.

Als Dozent, u. a. an der Freien Akademie für Osteopathie (FAFO), unterrichtet er zudem den osteopathischen Nachwuchs. Er ist Autor zahlreicher Standardwerke und engagiert sich in verschiedenen Osteopathie-Organisationen.

 

Kontakt:

Freie Akademie für Osteopathie (FAFO)
Am Kurpark 1
95680 Bad Alexandersbad
Tel.: 09232 1838185