Spiel, Satz, Sieg – wie Osteopathie beim Tennisarm helfen kann

26.05.21

Man muss kein Tennisspieler sein, um ihn zu bekommen: Sind die Sehnen am Ansatz der Außenseite des Ellenbogens schmerzhaft gereizt, ist von einem Tennisarm (Epicondylitis) die Rede. 90 % der Betroffenen hielten noch nie einen Tennisschläger in der Hand. Denn es sind vor allem eintönige und immer gleiche Bewegungsabläufe, die diese schmerzhafte Überbelastung der Unterarmmuskulatur hervorrufen. Ob beim Tennis oder im beruflichen Alltag – wer ihn erst einmal hat, wird ihn so schnell nicht los. Die gute Nachricht: Auch für den Tennisarm gibt es eine Alternative Behandlungsmethode – die Osteopathie.

Werden die Sehnenansätze der Unterarmmuskulatur des Ellenbogens zu sehr beansprucht, kann es zu einer schmerzhaften Reizung kommen: dem Tennisarm oder auch Mausarm. Foto: Fotos593/Shutterstock

In Deutschland leiden etwa 2 % der Bevölkerung unter einem Tennisarm, bei dem aufgrund einer Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur die Sehnenansätze des Ellenbogens schmerzhaft gereizt sind. Bei der Überlastung entstehen feinste Verletzungen, die die Beschwerden auslösen. Es sind vor allem diejenigen Muskeln betroffen, die für die Bewegung des Handgelenks und das Strecken der Finger verantwortlich sind. In der Medizin spricht man bei der Verschleißerkrankung von einer Epicondylitis. Die Beschwerden treten in der Regel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Vermutlich, weil im fortgeschrittenen Alter die Elastizität der Sehnen nachlässt. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.

Wie bekommt man einen Tennisarm?

Wie der Name vermuten lässt, kann eine Überbeanspruchung beim Sport zu den Beschwerden führen, beispielsweise eine falsche Schlagtechnik beim Tennis, aber auch Rudern oder Krafttraining. Ebenso können sich wiederholende Bewegungen im (Berufs-)Alltag wie Hämmern, Schrauben, Malern, Schreinern, Bügeln oder Klavierspielen ursächlich sein. Genauso wie generelle Fehlhaltungen oder den Arm belastende Schlafpositionen. Frühere Erkrankungen, Traumata oder operative Eingriffe im Areal des Ellenbogens erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einem Tennisarm zu erkranken.

Seit geraumer Zeit wird er auch „Mausarm“ genannt oder sogar als „Sekretärinnen-Krankheit“ bezeichnet. Diese Bezeichnungen gehen auf die Arbeit am Computer zurück: Wird die PC-Maus stereotyp bedient beziehungsweise geklickt oder auch auf zu flachen, unergonomischen Tastaturen getippt, können entsprechende Beschwerden ausgelöst werden.

Diesen Symptomkomplex nennt man auch „Repetitive Strain Injury“ oder „Repetitive Stress Injury“ (RSI), also Verletzungen an den Muskeln und Strukturen, die durch wiederholte Belastung oder Stress auftreten.

Foto: Pressmaster / Shutterstock

Symptome: Wie macht sich ein Tennisarm bemerkbar?

Die primären Symptome eines Tennisarms sind Schmerzen, die meist nur bei Bewegung oder Berührung auftreten. Charakteristisch für die Erkrankung ist zunächst ein ziehender, brennender Schmerz am äußeren Ellenbogen. Später können die Schmerzen in den Unterarm ausstrahlen, je nach Ausprägung auch in den Oberarm. Mögliche Begleitbeschwerden sind eine Schwäche im Handgelenk, wodurch alltägliche Bewegungen wie das Öffnen einer Flasche schwerfallen, ein Zittern der Hand oder leichte Sensibilitätsstörungen.

Behandlung beim Tennisarm

Um einen Tennisarm zu behandeln, stehen viele Behandlungsmethoden zur Verfügung:

  • Entlasten
  • Dehnen
  • Massagen
  • Osteopathie
  • Salben
  • Spritzen mit Cortison
  • Betäubungsmittel oder Botulinumtoxin („Botox“)
  • Stoßwellentherapie
  • Homöopathie

Osteopathie beim Tennisarm

Osteopathen suchen nach einer Funktionsstörung, die einem Tennisarm zugrunde liegen kann, und behandeln diese. Solch eine Störung liegt möglicherweise im Bereich der Halswirbelsäule vor. Auch der Schultergürtel kann von Blockaden betroffen sein und so einen Tennisarm hervorrufen. Osteopathische Behandlungen können daher helfen, die Schmerzen zu lindern oder gar Beschwerdefreiheit zu erreichen. Außerdem können die Belastbarkeit und Beweglichkeit des Arms und des Handgelenks verbessert werden.

Es ist jedoch Geduld gefragt: Die Behandlungsdauer kann sich auf einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten erstrecken.

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Interessantes über den/die Autoren


Anja Reinhardt

Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.

Für den BVO-Blog „Osteopathie Magazin“ schreibt Anja Reinhardt schon seit 2018.

 

Kontakt:
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Godehard Stoll, Vorstand des BVOs

Godehard Stoll

Der Physiotherapeut Godehard Stoll ist seit 1994 in eigener Praxis in Regenstauf tätig. Der Schwerpunkt seiner Praxis liegt auf der Neuro-Orthopädie. Seit 2004 ergänzt die Osteopathie sein Behandlungsspektrum.

In den knapp 30 Jahren seiner Selbstständigkeit hat er sich kontinuierlich fortgebildet, u.a. in Manueller Therapie, Neurophysiologie, Kinderosteopathie und zum Sektoralen Heilpraktiker für Physiotherapie.

Godehard Stoll ist Physiotherapeut und Osteopath mit Leib und Seele. In seiner Praxis ist er v.a. für die Nachbehandlung konservativer und postoperativer orthopädischer und neurologischer Patienten tätig. Sowohl Kinder als auch Erwachsene zählen dazu.

Er hält Vorträge über Osteopathie für Patienten und ist Prüfungsbeisitzer bei klinischen Osteopathie-Prüfungen.

Seit 2018 ist er Vorstand im Bundesverband Osteopathie e.V. – BVO.

 

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