Osteopathische Förderung bei Kindern mit Down-Syndrom

19.03.21

Seit dem Jahr 2006 steht der 21. März aufgrund der Initiative des Genfer Mediziners Stylianos E. Antonaraki jedes Jahr im Zeichen des Down-Syndroms. Der 21.3. ist nicht zufällig gewählt: Der Gendefekt, der im Fachjargon “Trisomie 21” genannt wird, beschreibt das dreimalige Vorkommen des 21. Chromosoms in jeder Zelle des Körpers. Das Down-Syndrom kann nicht geheilt werden. Jedoch kann die Entwicklung der Patienten durch osteopathische Behandlungen sehr gut begleitet werden.

Osteopathie bei Down-Syndrom

Um eine optimale Förderung zu erlangen, ist es wichtig, dass Eltern mit betroffenen Kindern so früh wie möglich, idealerweise schon ein bis zwei Wochen nach der Geburt, einen Osteopathen aufsuchen, um gemeinsam einen Behandlungsplan zu erarbeiten. Die osteopathische Unterstützung sollte im besten Fall auf die Entwicklungsschritte eines Säuglings beziehungsweise Kindes abgestimmt werden, die sich kontinuierlich aufbauen.

Welche Lebensphasen sind zu beachten?

Im ersten Lebensjahr sind der zweite bis siebte, der neunte sowie der zwölfte Monat entscheidend. Später kommen dem …

  • zweiten bis neunten
  • zwölften
  • vierzehnten
  • sechzehnten bis siebzehnten
  • neunzehnten

… und dem einundzwanzigsten Lebensjahr große Bedeutung zu.

“Diese Zeitfenster sind von der natürlichen Entwicklung vorgegeben, es entwickeln sich darin unter anderem verschiedene Drüsen, Hormon- und Nervenbahnen, um nur einiges zu nennen. Wenn es gelingt, genau an diesen Entwicklungsstadien durch osteopathische Behandlungen initiale  ‘Zündungen’ zu setzen, kann sich der Körper zu einer harmonischen Einheit formen, denn alle körperlichen Vorgänge stehen miteinander in Verbindung.“, sind sich die erfahrenen Osteopathen Georg Schöner und Norbert Neumann einig und betonen die Relevanz der rechtzeitigen Förderung. Beide arbeiten seit vielen Jahren mit Kindern, die das Downsyndrom haben.

Welche Beeinträchtigungen können mit Osteopathie gefördert werden?

Osteopathen arbeiten auf allen Ebenen des Körpers, damit auf die verschiedenen körperlichen Merkmale wie Schwierigkeiten mit der Motorik, der Sprache, dem Seh- und Hörvermögen sowie dem Immunsystem eingewirkt werden kann. “Es gilt, alle Systeme anzusprechen, da der Mensch nur als Einheit funktioniert und auch alle Systeme gebraucht werden.“, so Georg Schöner.

Kinder mit Down-Syndrom haben häufig mit Autoimmunerkrankungen zu kämpfen. Dabei handelt es sich meist um Schilddrüsen- oder Darmerkrankungen. Vor allem Herzdysfunktionen sind keine Seltenheit. Wie bereits erwähnt, ist Trisomie 21 nicht heilbar. „Bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn kann die Lebensqualität der Patienten jedoch entscheidend gefördert werden.“, berichtet Norbert Neumann von seinen Erfahrungen in der Behandlung von Trisomie 21-Betroffenen.

Rehazentrum für Kinder mit Downsyndrom

Georg Schöners und Norbert Neumanns langjährige Arbeit auf diesem Gebiet und die vielen Erfolge, die sie bei ihren kleinen und später großen Patienten beobachten konnten, führten zur Idee eines eigenen Therapiezentrums für Kinder mit Downsyndrom.  Diese Vision konnten die beiden nun, dank der Bertold und Brigitte Hollering-Stiftung , verwirklichen. Das interdisziplinäre Therapie- und Rehazentrum Filumi  wurde 2020 ins Leben gerufen. In der Einrichtung werden Kinder mit Krebserkrankungen, dem Downsyndrom oder schweren neurologischen Beeinträchtigungen begleitend behandelt. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der Stiftung.

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Interessantes über den/die Autoren


Anja Reinhardt

Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.

Kontakt:
presse@bv-osteopathie.de

Georg Schöner

Georg Schöner ist Osteopath aus Berufung. Als 1. Vorsitzender des Bundesverbands Osteopathie e.V. – BVO (von 2014 – 2024) war er Unterstützer und Helfer auf dem Weg zum eigenen Berufsbild Osteopath. Seit über 25 Jahren ist der gelernte Zahntechniker in eigener Praxis als Osteopath tätig. Dort behandelt er v.a. Kinder mit Down-Syndrom, autistischen und neurologischen Störungen.

Mit seinem Freund und Kollegen Norbert Neumann gründete er vor über 10 Jahren die Freie Akademie für Osteopathie (FAFO) in Bad Alexandersbad. Ebenso war er mit Norbert Neumann Ideengeber des Osteopathischen Kinder-Zentrums Filumi, das am 26. Juni 2021 eröffnet wurde.

Norbert Neumann

Norbert Neumann

Norbert Neumann BSc. D.O. MRO. DOP.SEU

Norbert Neumanns Laufbahn als einer der führenden osteopathischen Therapeuten und Ausbilder begann im Anschluss an sein Psychologiestudium in München. Er absolvierte eine Ausbildung an der International Academy of Osteopathy in Gent (Belgien). Danach vertiefte er sein Wissen und Können an führenden Osteopathie-Schulen in Frankreich, Deutschland, England und den USA. Dort beschäftigte er sich auch intensiv mit den besonderen Anforderungen der osteopathischen Behandlung von Kindern.

Seit fast 30 Jahren therapiert er in seiner Bad Tölzer Praxis Patienten auf Basis der Osteopathie und leitet dort zudem ein hochspezialisiertes Kinderosteopathie-Zentrum.

Als Dozent, u. a. an der Freien Akademie für Osteopathie (FAFO), unterrichtet er zudem den osteopathischen Nachwuchs. Er ist Autor zahlreicher Standardwerke und engagiert sich in verschiedenen Osteopathie-Organisationen.

 

Kontakt:

Freie Akademie für Osteopathie (FAFO)
Am Kurpark 1
95680 Bad Alexandersbad
Tel.: 09232 1838185


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