Warum Osteopath werden?
23.02.21Diese Frage hatte sich die Physiotherapeutin Nadine Eichinger auch gestellt, bevor sie zum ersten Mal mit der osteopathischen Behandlungsform in Berührung kam. Denn zuerst konnte sie mit der Osteopathie wenig anfangen – sie zählte sogar zu den größten Skeptikern dieser manuellen Behandlungsmethode, da ihr der ganzheitliche Ansatz in den Anfängen ihrer Tätigkeit nicht so wichtig erschien. Wie es dann doch dazu kam, dass die 25-jährige ihre Osteopathie-Ausbildung begann?
Die Geschichte, wie Nadine Eichinger, die heute Profisportler betreut, zur Osteopathie kam, begann im Jahr 2014 im Klinikum Ingolstadt im Bereich der Früh-Rehabilitation, wo Schlaganfall-Patienten und Menschen nach Auto- oder Motorunfällen mit schweren Traumata behandelt wurden. Die junge Physiotherapeutin musste zusehen, wie Menschen monatelang bewegungslos in ihren Betten lagen und sie kaum etwas für sie tun konnte. „Ich wünschte mir so sehr, diesen Menschen in irgendeiner Form helfen zu können, sodass ich bereit war, meine Skepsis über Bord zu werfen und eine Craniosacral-Fortbildung begann.“ Die Craniosacral-Therapie hat sich aus der Osteopathie heraus entwickelt und ist eine der insgesamt drei Säulen, auf der die Osteopathie beruht. Im Mittelpunkt dabei steht die Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, einem feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, die das Nervensystem vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum) nährt. Nach Abschluss der umfangreichen Fortbildung wendete sie die Craniosacral-Therapie bei chirurgischen Patienten an, die sich nicht bewegen durften und am ganzen Körper Schmerzen hatten. Durch das sanfte Spüren und Tasten verschaffte sie diesen Menschen schon nach der ersten Anwendung Linderung. „Ich konnte es kaum glauben, doch die Rückmeldung der Patienten war eindeutig. Alle verspürten eine Verbesserung. Oft ließen sogar die Schmerzen noch während der Behandlung nach. Vor allem bei gestressten und angespannten Patienten, die mir unter den Händen entspannt wegdösten, war der Effekt noch während meiner Behandlung so deutlich spürbar, dass meine Skepsis gänzlich verflogen ist. Ab diesem Zeitpunkt war für mich bewiesen, dass diese Behandlungsmethode etwas bewirken kann.“
Nach diesen Erfahrungen war für Nadine klar: ich möchte Osteopathin werden.
Gesagt, getan – und nun befindet sie sich nicht nur kurz vor dem Abschluss ihrer Osteopathie-Ausbildung, sondern ist auch noch Teil des Sportmedizinkaders der deutschen Taekwondo Nationalmannschaft, wo der ganzheitliche Ansatz sowohl für die mentale Unterstützung vor Wettkämpfen als auch für die körperliche Behandlung der Spitzensportler sehr wichtig ist.
Doch dem nicht genug, seit September 2020 ist die 25-jährige auch als Sportsoldatin zusätzlich für sämtliche Nachwuchs-Profisportler sowie für die A & B Mannschaften da: Snowboarder, Skispringer, Nordische Kombination und viele weitere Sportler setzen auf das Gespür von Nadine, die mit viel Fingerspitzengefühl dafür sorgt, dass die angehenden Profi-Skispringer zum Beispiel ein kleines bisschen weiterfliegen.
Wenn Sie noch mehr erfahren wollen oder selbst Interesse haben als Osteopath zu praktizieren, sehen Sie sich auch unsere Seite zur osteopathischen Ausbildung an.
Nadine Eichinger steht kurz vor dem Abschluss ihrer Osteopathie-Ausbildung.
Seit dem Jahr 2017 ist sie BVO-Mitglied und dankbar, dass man dort immer ein offenes Ohr für die junge Therapeutin hat.
Interessantes über den/die Autoren
Anja Reinhardt
Seit 2016 führt Anja Reinhardt eine eigene PR- und Contentagentur im Hotel-, Tourismus- und Gesundheitsbereich. Schon während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Public Relations hat sie erste Erfahrungen im PR-Bereich gesammelt. Danach war sie u.a. bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und als stv. Geschäftsführerin des Oberbayern München Tourismus e.V. tätig. Online-Texte, PR-Konzepte und Social Media sind ihr täglich Brot – inkl. einem besonderen „G’spür für Geschichten“.
Kontakt:
presse@bv-osteopathie.de
Nadine Eichinger
Nadine Eichinger ist Physiotherapeutin und Sportphysiotherapeutin. Aktuell befindet sie sich in den Endzügen Ihrer Osteopathie-Ausbildung (Stand: Sommer 2022). Sie hat u.a. bereits zahlreiche Fortbildungen im Bereich der Sportphysiotherapie erfolgreich abgeschlossen. Nadine Eichinger ist seit 2020 bei der Bundeswehr Sonthofen in der Sportfördergruppe tätig und betreut dort die Sparte „Spitzensport“.