Regelschmerzen lindern mit Osteopathie

20.09.19
So gut wie jede Frau kennt sie: Menstruationsschmerzen.

Foto: wavebreakmedia/Shutterstock

Natürliche Mittel bei Menstruationsbeschwerden

Obwohl fast jede zweite Frau mit Schmerzen während ihrer Periode zu kämpfen hat, scheint das Thema im beruflichen Alltag in Deutschland keine Rolle zu spielen. Krankschreibung bei starken Regelschmerzen? In Japan ist das gar nicht nötig – da gibt es nämlich den „Menstruations-Urlaub“ und das schon seit dem Jahr 1947. Auch in einigen Firmen, darunter ein bekannter Sportartikelhersteller, ist „menstrual leave“ – also nach Hause gehen, während der Menstruation – ganz normal. So können Regelschmerzen zuhause mit Wärmflasche und Ruhe auf der Couch auskuriert werden. Ob nun auf der Couch oder im Büro – Schmerzen sind nicht schön. Zum Glück gibt es jede Menge natürliche Wege, die bei Menstruationsbeschwerden Linderung verschaffen.

Regelschmerzen äußern sich unterschiedlich. Doch folgende Symptome sind typisch:

  • Unterleibskrämpfe
  • Rückenschmerzen
  • Schmerzen in den Beinen
  • Kopfschmerzen
  • Wassereinlagerungen
  • Durchfall, Blähungen oder Verstopfung
  • Müdigkeit
  • Erhöhte Empfindlichkeit sowohl körperlich als auch psychisch

Hinzukommt, dass während der Periode verstärkt Prostaglandinen-Hormone in der Gebärmutter freigesetzt werden, die die Wahrnehmung für Schmerzen erhöhen.

Ursachen für Regelschmerzen

Es gibt verschiedene Auslöser für die Beschwerden während der Periode. Bei starken Schmerzen sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden, um Endometriose, Verletzungen und weitere Ursachen auszuschließen. Der häufigste Grund ist mechanischer Natur: Die Gebärmutter baut jeden Monat eine Schleimhaut auf, damit sich darin eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Kommt es nicht zur Befruchtung, stößt die Gebärmutter durch Kontraktionen diese wieder ab. Die erhöhten Spannungen in den Faszien, über die alle Organe miteinander verbunden sind, kann der Körper nicht kompensieren und gibt diese an den unteren Rücken und den gesamten Bauchraum – vor allem den unteren Teil des Bauchraumes – ab. Und so entstehen die typischen Regelschmerzen, die zu Beginn der Periode am schlimmsten sind. Ist das die Ursache kann Osteopathie helfen.

Wie kann Osteopathie bei Menstruationsbeschwerden Linderung schaffen?

Ziel der osteopathischen Behandlung:

  • Spannungen und Verhärtung der Faszien aufzulösen.
  • Durchblutung fördern und die Beweglichkeit in den betroffenen Bereichen wiederherstellen.
  • Die Muskulatur im Becken- und Bauchraum entspannen.
  • Lymphfluss verbessern (Gewebeflüssigkeit) und dadurch Stauungsdruck vermeiden.

Ganz allgemein werden Blockaden gelöst, und das spürt die Patientin bereits nach der ersten Sitzung. Durch regelmäßige Behandlungen und Übungen, die von der Patientin selbst durchgeführt werden, können die Krämpfe nachhaltig gelindert werden.

Was neben Osteopathie bei Regelschmerzen u.a. hilfreich ist:

Frauen sollten sich wohl in ihrer Haut fühlen.

Foto: ESB Professional / Shutterstock

          • Wärme: die Wärmflasche, ein warmes Kirschkernkissen oder feucht-warme Umschläge auf die schmerzenden Stellen am Unterbauch legen.
          • Ruhe und Entspannung: alles ein wenig gelassener angehen und Entspannungsübungen, wie Yoga oder Meditation ausüben.
          • Ernährung: leichte, gut verdauliche Kost.
          • Heilpflanzen: wie z.B. Mönchspfeffer nutzen.
          • Bewegung: ohne zu große Anstrengung, wie z.B. spazieren gehen.

In vielen Büroschränken hat die Wärmflasche bereits Einzug gehalten und wird unter den Kolleginnen von Schreibtisch zu Schreibtisch gereicht. Dazu kommen Tipps, Schokolade und eine Portion Mitgefühl. In jedem Fall wird das Thema Regelschmerzen nicht mehr überall unter den Teppich gekehrt und hat es sogar bis nach Hollywood geschafft: Dort erhielt in diesem Jahr der Dokumentarfilm „Period. End of Sentence.“ einen Oscar.



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