Osteopathie gegen Bewegungsmangel

26.04.19

Zu wenig Bewegung ist eine der größten Gefahren für unsere Gesundheit. In Verbindung mit zu viel, zu fettiger und zu zuckerhaltiger Nahrung ergeben sich Gewichtsprobleme, die zu ernsthaften und chronischen Erkrankungen führen können. Abhilfe und Vorsorge können regelmäßige körperliche Aktivitäten sowie gesundes Essen schaffen. Doch wer erst einmal zu viel auf den Rippen hat – das betrifft mehr als die Hälfte der Deutschen – dem fällt es schwer, in Gang zu kommen. Osteopathie kann dort einen Ansatz liefern: So lassen sich Bewegungseinschränkungen durch körperliche Beschwerden lösen, die Versorgung anregen und neue Reize für mehr Aktivität setzen.

Aus der Puste? Ob Joggen, Marathon oder andere Sportarten - Osteopathie ist auch für Freizeitsportler ein wertvoller Bonus.

Ausnahmeerscheinung: Nur 17 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer treiben wöchentlich mehr als vier Stunden Sport. Foto: Ground Picture/Shutterstock

Mit Osteopathie gegen eine Volkskrankheit

In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch Instituts 53 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer übergewichtig. Als adipös – stark übergewichtig – gelten 24 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer. Übergewicht ist damit eines der größten Volksleiden in der Bundesrepublik. Ein Grund: fehlende Bewegung. So sind rund zwei Drittel der Frauen und immerhin über 55 Prozent der Männer weniger als zwei Stunden pro Woche körperlich aktiv. Das liegt nicht zuletzt auch an den Einschränkungen und Beschwerden, die sich durch die übermäßigen Pfunde ergeben. Ein Teufelskreis, der sich nur mit der richtigen Aktivierung durchbrechen lässt. Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats lassen sich dabei besonders gut mit osteopathischen Behandlungen adressieren. Mit sanften, tastenden Handgriffen schaffen Osteopathen Entlastung und setzen die funktionelle Bewegung des Muskel- und Stützsystems wieder in Gang.

Osteopathie – sanfter Druck für mehr Bewegung

Übergewicht insbesondere durch Bewegungsmangel kann durchaus gravierende gesundheitliche Konsequenzen haben: Adipositas führt zu einer erhöhten Beanspruchung des Muskel- und Skelettsystems, beeinflusst den Blutdruck negativ und erhöht Risiken für Diabetes und Herzkreislauferkrankungen. Funktionsstörungen im Bewegungsapparat lassen sich durch Osteopathie behandeln. Mit sanften Berührungen und leichtem Druck aktivieren Osteopathen beispielsweise die Nährstoffversorgung und den Abfluss beeinträchtigter Stellen. Zusätzlich schauen die Therapeuten auf Auswirkungen der Störungen und des Übergewichts auf den gesamten Organismus. Welche Folgen haben sie etwa auf Gelenke, den Bewegungsablauf, Muskelstränge und andere Bereiche ergeben. Auch Schonhaltungen und ihre Auswirkungen rücken in den Blickpunkt. Durch Abtasten werden solche und andere Folgen von Osteopathen erspürt und mit sanften Handbewegungen und leichtem Druck gelöst.

Osteopathie regt Stoffwechsel an

Auch in anderer Hinsicht kann Osteopathie Übergewicht entgegenwirken. Natürlich lässt sich etwa hartnäckiges Bauchfett nicht einfach wegmassieren. Jedoch bietet die viszerale Osteopathie – die Behandlung innerer Organe – eine Möglichkeit, den Stoffwechsel auf Touren zu bringen. Die osteopathischen Handgriffe lockern etwa Bindegewebe im Bauch, das sich durch Stress und Fehlhaltungen verhärten kann und dadurch etwa die Funktion von Organen wie Magen und Darm stört. Osteopathen lösen die Spannungen, dehnen Faszien und Fasern, wodurch beispielsweise die Blutzirkulation angeregt wird. Die Organe können wieder optimal mit Sauerstoff sowie Nähr- und Botenstoffen versorgt werden. Im Ergebnis kann die Stimulierung zu einer besseren Verwertung im Darm und damit auch zu Abnehm-Effekten führen.



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