Osteopathie im Bundestag – BVO trifft Gesundheitspolitiker

20.03.18
Reichstag
Foto: katatonia – stock.adobe.com

Pünktlich zum Start der großen Koalition und der Wahl der Bundeskanzlerin sind vergangene Woche Vertreter des Bundesverband Osteopathie e.V. – BVO mit führenden Gesundheitspolitikern aus der neuen Regierungsmannschaft zusammengekommen. Vorstand und Geschäftsführung des BVO trafen sich mit Mitgliedern des Gesundheitsausschusses, um die Situation rund um die Osteopathie zu diskutieren und Stimmungen zu sondieren. In den Gesprächen mit Gesundheitspolitikern aller GroKo-Fraktionen ging es sowohl um grundsätzliche als auch ganz praktische Fragen zur Osteopathie. „Viele haben natürlich schon von Osteopathie gehört, haben jedoch keine eigenen Erfahrungen damit“, berichtet Georg Schöner, 1. Vorsitzender des BVO. „Sie interessieren sich für den Behandlungsansatz, konkrete Anwendungen und Vorteile.“

Osteopathie in der Diskussion

BVO-Vorstand Godehard Stoll

„Wir haben in den Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern den Eindruck gewonnen, dass sich bei vielen verstärkt durchsetzt, welche Rolle die Osteopathie für Patienten und das gesamte Gesundheitssystem spielen kann“, erläutert BVO-Vorstandsmitglied Godehard Stoll. Aktuell gibt es zudem eine große Dynamik sowie den Willen zu Neuregelungen bei Gesundheitsberufen. So heißt es im Koalitionsvertrag: „Für die zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen ist die Aufgabenverteilung der Gesundheitsberufe neu zu justieren und den Gesundheitsfachberufen mehr Verantwortung zu übertragen. […] Im Sinne einer verstärkten Patientensicherheit wollen wir das Spektrum der heilpraktischen Behandlung überprüfen.“ (Koalitionsvertrag, S. 101, Zeile 4.699-4.703)

Osteopathie als starker Gesundheitsberuf

Georg Schöner, 1. Vorsitzender BVO-Vorstand

„Als Berufsverband und politische Vertretung aller Osteopathen in Deutschland ist es natürlich wichtig, genau jetzt in Berlin zu sein und den Gesprächsfaden aufzunehmen“, unterstreicht Georg Schöner. „Für die Osteopathie werden die kommenden Jahre entscheidend – welche Rolle wird sie künftig im Gesundheitssystem spielen? Wie sieht ihr Beitrag aus? Welche Anerkennung wird sie genießen?“ Fragen und Themen, die es laut BVO-Vorstand zu bearbeiten und zu beantworten gilt. „Viele Tausend Osteopathen helfen tagtäglich unzähligen Menschen mit Beschwerden. Sie tragen aber nicht nur zum persönlichen Wohlbefinden bei, sondern helfen durchaus auch dabei, Kosten zu senken“, hebt Schöner hervor. „Untersuchungen von Krankenkassen zeigen etwa, dass sich Ausgaben für Behandlungen sowie für Heil- und Arzneimittel durchaus jeweils um rund 15 Prozent durch Osteopathie senken lassen“, ergänzt Godehard Stoll.

Klare Regeln für Osteopathie

Im Alltag wird dabei allen Beteiligten immer stärker klar, dass aktuelle Rahmenbedingungen und Vorgaben für die Osteopathie zu kurz greifen. So machen nicht nur widersprüchliche Urteile verschiedener Gerichte deutlich, dass einheitliche Regeln zu Ausübung, Ausbildung und Qualitätssicherung für die osteopathische Behandlung nötig sind. „Als Verband arbeiten wir mit unseren Mitgliedern und anderen Organisationen darauf hin“, so Stoll. „Wir setzen uns für ein Höchstmaß an Behandlungsqualität und Patientensicherheit ein. Klare und verbindliche Regeln für den Beruf des Osteopathen – wie in anderen Ländern – sind dabei unser Ziel.“ So hatten Italien und Luxembourg erst vor kurzem entsprechende gesetzliche Regelungen für die Osteopathie auf den Weg gebracht. Andere Länder wie die USA, Großbritannien, Frankreich, Finnland, Neuseeland oder Australien verfügen schon länger über rechtliche Vorgaben und Gesetze für die Osteopathie.



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