Goldkette von Andrew Taylor Still gestohlen
22.09.17Ein jahrhundertealtes Artefakt des Gründungsvaters der osteopathischen Medizin Andrew Taylor Still ist bei einer Museumsausstellung in Auckland, Neuseeland, gestohlen worden. Das unschätzbar wertvolle Stück, eine goldene Taschenuhrenkette mit zwei Amuletten, gehörte dem amerikanischen Arzt, der als erster Praktiker und Lehrer der Osteopathie bekannt ist. Zahlreiche Fotos von Still, der vor 100 Jahren starb, zeigen ihm beim Tragen der Taschenuhr mit der Goldkette. Die Talismänner, ein Indianerhäuptlingskopf und ein braunes Eisenkreuz zeugen von Stills Anerkennung des indianischen Erbes und des christlichen Glaubens. Auf dem Indianerhäuptlingskopf ist A.T. Still eingraviert.
Wie der New Zealand Herold heute meldet, wurde die Kette während der diesjährigen Konferenz der Osteopathic International Alliance (OIA), die vom 8. bis 10. September 2017 stattfand, gestohlen. Sie verschwand am 9. September. Der Direktor des US-amerikanischen Museums für Osteopathische Medizin, Jason Haxton, der mit der Ausstellung im Auftrag der A.T Still University rund um die Welt reist, bezeichnete das Verschwinden der Kette als schweren Schlag. „Es gab einen Zwischenfall, bei dem wir einem Besucher mit einer Sehschwäche behilflich waren. Er war in einem Ausstellungsraum eingesperrt. Als wir ihn zum Hörsaal brachten fragte jemand, ob er die Taschenuhr sehen könnte. Und sie war weg.“
Hoher ideeller Wert
Der materielle Wert des Stückes liegt bei rund 500 Euro, schätzt Haxton. Aber für die Universität und die osteopathische Welt ist es unbezahlbar. Haxton stand mit der neuseeländischen Polizei und Mitarbeitern des Hotels, in dem die Ausstellung stattfand, in Kontakt. Aber die Verfolgung der Angelegenheit erwies sich als schwierig, da er und seine Mitarbeiter einen Tag nach der Konferenz in die USA zurückgekehrt waren. Seitdem wurden die Portale mehrerer Online-Auktionshäuser von der Polizei beobachtet.
Haxton appelliert nun an Pfandhaus-Besitzer, ein offenes Auge zu haben. Für Hinweise, die zur Rückkehr der Goldkette führen, wurde eine Belohnung von 1000 Neuseeländischen Dollar ausgesetzt. Der Museumsdirektor appelliert auch an den Dieb, seine Beute zurückzugeben. „Der Mann, dem es gehörte, hatte wirklich keinerlei persönliche Dinge besessen. Er gab alles, was er hatte, all seine Millionen. Und das einzige, was er behielt, war dieses Artefakt,“ so Haxton. „Vielleicht liest der Dieb diese Geschichte, fühlt sich dann schuldig und schickt es zurück“.