Berufsgesetz für Osteopathie ist das Ziel

11.01.18

Viele Länder gehen voran, Deutschland hinkt bisher hinterher: Beim Thema Berufsgesetz für Osteopathie tun sich Entscheider auf Bundes- und Landesebene schwer. Während jüngst Luxemburg in den Kreis der Staaten mit einer klaren rechtlichen Regelung vorgedrungen ist, müssen hierzulande über 10.000 Osteopathen und Millionen Patienten nicht nur weiter mit einer mangelnden Anerkennung, sondern auch permanenter Unsicherheit leben. Ohne ein Berufsgesetz für Osteopathie fehlen allgemein verbindliche Vorgaben für Aus- und Weiterbildung, Behandlungs- und Qualitätsstandards sowie für Abrechnung und Dokumentation. Immer wieder diskutieren andere Gesundheitsberufe wie etwa Ärzte über den Berufsstand der Osteopathen aufgrund der unklaren Situation. So lange es kein Berufsgesetz für Osteopathie gibt, übernimmt etwa der Bundesverband Osteopathie e.V. – BVO, die darin zu verankernden Funktionen der Qualitätssicherung für Ausbildung und Praxisalltag. Als Interessenvertretung der osteopathischen Therapeuten in Deutschland macht der BVO klare Vorgaben und tritt für die Schaffung eines Berufsgesetzes für Osteopathie ein.

BVO fordert Berufsgesetz für Osteopathen
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Verband für alle Osteopathen

Neben der politischen Arbeit übernimmt der Bundesverband für seine Mitglieder zahlreiche weitere Aufgaben. Der BVO steht Osteopathen beispielsweise in rechtlichen Fragen zur Seite, die mit der unklaren Situation zu tun haben. Gleichzeitig legt die Osteopathen-Organisation hohe Standards für ihre Mitglieder an, um das Ziel einer gesetzlichen Anerkennung zu unterstützen. Der Verband kümmert sich dabei etwa um eine klare Umschreibung der Ausbildung, ihrer theoretischen und praktischen Inhalte und formuliert Anforderungen. Das fördert auch bei aktuell noch recht unterschiedlichen Werdegängen und Hintergründen der osteopathischen Therapeuten ein gleiches Qualitätsniveau. Für die Anerkennung durch den Verband ist ein medizinischer Grundberuf – beispielsweise Arzt, Heilpraktiker oder Physiotherapeut notwendig – auf diesen wird aktuell eine umfassende Osteopathie-Ausbildung angeschlossen. Hohe Ansprüche setzt der BVO zudem in der Weiterbildung von Osteopathen an, um durch regelmäßige Fortbildungen dauerhaft ein hohes Niveau in der Praxis zu sichern. Dazu arbeitet der Verband eng mit den führenden Bildungseinrichtungen zusammen, um auch für die Qualifikation der Spezialdisziplinen wie Osteopathie für Mütter und Kinder hohe Standards zu sichern.

Osteopathie wirkt vielfältig

Ein weiterer Bereich der Arbeit des Verbandes ist die Förderung und Unterstützung von Studien und Untersuchungen zur Osteopathie. Die Bandbreite reicht dabei von der aktuellen Situation der Therapeuten bis hin zu einzelnen Behandlungsschwerpunkten. Immer mehr Arbeiten unterstreichen dabei Wirkung und Mehrwert der osteopathischen Therapie, etwa als Alternative bei Beckenschmerzen oder als Ansatz bei lagerungsbedingten Schädeldeformationen von Kleinkindern. Weitere Untersuchungen belegen sogar einen positiven Effekt auf Arztbesuche und Kosten im Gesundheitswesen. Bei fast 100 gesetzlichen Krankenkassen gehört deshalb eine Erstattung – ganz oder teilweise – zum festen Angebot für ihre Mitglieder. Und auch bei Patienten und der breiten Öffentlichkeit genießt die Osteopathie einen hohen Stellenwert. So stehen 60 Prozent der Bundesbürger der Behandlung durch Osteopathen positiv gegenüber. Für den Bundesverband Osteopathie e.V. – BVO ist gerade diese positive Einstellung ein großer Ansporn, sich mit seinen Mitgliedern für die Weiterentwicklung der Osteopathie und ein Berufsgesetz einzusetzen.